Zufall – Nichts dem Zufall überlassen
Staus an der Rampe, mit Lkw verstopfte Seitenstraßen und angespannte Fahrer: Das alles gehört bei der Zufall logistics group am Standort Kandel lange der Vergangenheit an. Der Logistikunternehmer setzt seit 2010 das Zeitfenstermanagementsystem SLOT von Cargoclix ein – und zieht nach zehn Jahren eine rundum positive Bilanz.
Freiburg i.B., 23 Januar 2020. Rainer Schlothauer, Leiter der Niederlassung der Zufall logistics group im pfälzischen Kandel, erinnert sich noch gut an denSommer im Jahr 2009. Am 15. April hatte der Logistikdienstleister dort seinen Standort für die Kontraktlogistik eines großen schwäbischen Automobilzulieferers eröffnet – mehr als zehn Jahre ist das jetzt her. Gute drei Monate später war bereits Vollbetrieb erreicht, eigentlich ein Start nach Maß. Hätte nicht eine Sache die Harmonie gründlich gestört: „Morgens standen plötzlich 15 bis 20 Lkw vor der Tür, alle Seitenstraßen waren mit Fahrzeugen verstopft, die Stimmung war angespannt, alle wollten gleichzeitig abladen“, berichtet Schlothauer und seufzt. „Wir haben getan, was wir konnten – und trotzdem war die ganze Fläche mit Ware zugestellt, wir kamen nicht mehr hinterher.“ Auch für die Lkw-Fahrer war die Situation an der Rampe damals mehr als unbefriedigend. Die Wartezeiten auf Entladung waren lang, sehr lang. Teilweise betrugen sie mehrere Stunden.
Eine Lösung musste her, effektive Maßnahmen gegen den Stau an der Rampe des 40.000 Quadratmeter großen Lagers, ein Zeitfenstermanagementsystem. Schnell fiel die Entscheidung auf die cloudbasierte Softwarelösung „SLOT“ des Freiburger Anbieters Cargoclix. „Sowohl Zufall als auch unser Kunde hatten bereits Erfahrungen mit SLOT – also lag es nahe, auf das gleiche System zu setzen“, sagt Schlothauer. Der Prozess der Einführung verlief weitestgehend über den Kunden, der auch die Lieferanten entsprechend informierte, nach und nach wurde die Software implementiert. Ein gutes Jahr dauerte es dann noch, bis alles rund lief. Doch seitdem können die Fahrer oder ihre Auftraggeber ihre Rampentermine bereits im Voraus für nur 50 Cent pro Zeitfenster buchen – zu jeder Zeit, kurzfristig bis circa 15 Uhr am Vortag oder schon für einen beliebigen Termin im kommenden Jahr, einmalig oder regelmäßig, zum Beispiel für jeden Mittwoch um 12 Uhr.
Rund 80 Lkw werden nun täglich mit SLOT staufrei abgefertigt, rund 40 davon im Wareneingang und nochmal genauso viele im Warenausgang, insgesamt an jeweils vier bis acht getakteten Rampen – das macht rund 800 Fahrzeuge im Monat. Die Kosten von 50 Cent für die Buchung des entsprechenden Slots sind seit 10 Jahren konstant und werden von den Spediteuren selbst getragen.
Eine Entscheidung, die sich auf der ganzen Linie bezahlt gemacht hat. „Seit dem Einsatz von SLOT gibt es nahezu keine Wartezeiten mehr“, sagt Schlothauer. 15 Minuten vor dem vereinbarten Termin müssen sich die Fahrer in Kandel einfinden, geben ihre Papiere ab und bekommen ein Tor zugewiesen. Im Idealfall beginnt die Entladung direkt und dauert je nach Volumen bis zu 30 Minuten – kein Vergleich mehr zu früher. Schlothauer erkennt vor allem zwei riesige Vorteile: „Die Zusammenarbeit mit den Dienstleistern hat sich wesentlich verbessert, auch die Situation für die Fahrer hat sich deutlich entspannt“, führt er an. Stress an der Rampe? In Kandel durch die Einführung mit SLOT seitdem Fehlanzeige.
Wer falsch bucht, muss warten
Verzögerungen entstehen für die Lkw-Fahrer an der Rampe nur noch, wenn es unterwegs Verspätungen gibt. In so einem Fall sind die Fahrer angehalten, sich bei ihrem Auftraggeber zu melden, der Kontakt zum Transport Management Center (TMC) des Kunden aufnimmt. In so einem Fall versucht Zufall, dem Fahrer ein neues Zeitfenster zuzuweisen und eventuell ein anderes Fahrzeug vorzuziehen. Kritisch wird es allenfalls dann, wenn ein Fahrer am Ende des Tages viel zu spät am Standort eintrifft und nicht Bescheid gibt. In diesem Fall ist Schlothauer strikt: „Wer sich nicht meldet und seine Verspätung ankündigt, muss warten – im dümmsten Fall bis zum nächsten Tag.“
Problematisch ist es für die Zufall logistics group auch, wenn Buchungen falsch getätigt werden. Wenn nur noch ein kurzes Zeitfenster vorhanden ist, das Unternehmen einen Fahrer mit fünf Ladungsträgern ankündigt und am Ende kommt dieser mit 50. „Auch in so einem Fall muss gewartet werden, bis Luft für die Entladung ist“, sagt Schlothauer. Wer ordnungsgemäß gebucht und rechtzeitig vor Ort ist, kann sich sicher sein, dass dieser Termin auch eingehalten wird. Und wenn das bei einem Dienstleister immer wieder und wieder vorkommt? „Dann suchen wir das Gespräch mit dem TMC des Kunden. Die Mitarbeiter dort gehen dann auf das Transportunternehmen zu um zu erklären, warum eine ordentliche Buchung so wichtig ist“, fährt der Standortleiter fort. Ein Grund dafür ist, dass die Länge der benötigten Zeitfenster automatisch berechnet wird. Maßgeblich ist hierfür die Anzahl der transportierten Paletten.
Kein Hexenwerk
Für Rainer Schlothauer steht auf jeden Fall fest, dass er SLOT ohne Einschränkung auch Kollegen empfehlen würde. „Die Einführung und die Nutzung ist kein Hexenwerk“, macht er deutlich. Wichtig sei jedoch immer, mit allen Beteiligten im Gespräch zu bleiben, mit allen Parteien zu reden, sie zu involvieren. „Man muss kommunizieren, dass die Einführung für beide Seiten nur Vorteile hat – zum einen für das Unternehmen selbst, aber auch für die Dienstleister.“ Die Tage seien für Zufall seitdem viel besser planbar, man wisse genau, welche Warenmenge zu welchem Zeitpunkt angeliefert wird. Doch auch die Dienstleister profitieren. „Es läuft wie im Fluss, die Akzeptanz hat sich sehr positiv entwickelt“, führt er an.
Und noch eine große Auswirkung hatte die Einführung von SLOT auf die Betriebsabläufe: Bei Zufall wird in punkto Rampenmanagement nun wirklich nichts mehr dem Zufall überlassen. „Wir können bereits am Vortag zu 80 Prozent den darauffolgenden Tag planen und uns auf die anstehende Arbeit einstellen“, erläutert Schlothauer. Streitigkeiten unter den Fahrern wegen zu langer Wartezeiten, Drängeleien und eine angespannte Stimmung – solche Szenarien sind am Standort Kandel seit mittlerweile nun zehn Jahren Vergangenheit und zählen zur Geschichte.
CARGOCLIX SLOT
CARGOCLIX SLOT ist ein webbasiertes Zeitfenstermanagementsystem zur Optimierung der Be- und Entladeprozesse an der Rampe. Warenempfänger können freie Ladetermine einstellen, Spediteure und Frachtführer buchen ihre Wunschlieferzeit und zahlen eine Buchungsgebühr pro Zeitfenster. Für die Buchung durch Spediteure und Frachtführer genügt ein Internetzugang.
Kosten pro Slotbuchung: 50 Cent.
Systembeschreibung
- Schnittstelle zum ERP-System oder als Stand-alone-Lösung
- Variable Rampenöffnungszeiten und flexible Zeitfensterlängen nach Anzahl Paletten, Tonnen, Fahrzeugtyp, etc.
- Individuelle Einstellung von Pausen- und Ferienzeiten, Schichtwechseln, Buchungslimits, etc.
- Hinterlegung von Kapazitätsgrenzen wie Personal, Stapler oder Verarbeitungskapazitäten
- Layouts und Rechtevergaben für Umbuchungen und Änderungen
- Plausibilitätschecks von Buchungsdaten durch Doublettencheck, Abgleich von Nummernkreisen. etc.
- Eventbasierte Benachrichtigungen und Alerts
- Erfassung und Auswertungen eingehender Warenströme mit Pünktlichkeit und Abfertigungszeiten
- Echtzeitabgleich gebuchter und nicht gebuchter Zeitfenster (Voraussetzung: ERP-Schnittstelle)
- Verfolgung der Be- und Entladeprozesse in Echtzeit mit wählbarer Bildschirmdarstellung als Terminplan mit Rampensicht, tabellarische Buchungsliste, Ampelsystem mit Farbsymbolik
- Erfassung von eingehenden Warenströmen mit Planzeit/Istzeit pro LKW, Menge und Qualität pro angelieferter Sendung sowie Abgleich gelieferter Ist- und Soll-Mengen aus Kontrakten
- KPI-Tool „CARGOCLIX Logistics Monitor“ zur Steuerung von Rampen mithilfe individueller KPIs (Key Performance Indicators)
- „CARGOCLIX ETA App“ zur dynamischen Ankunftszeitberechnung an der Rampe durch intelligente Berechnung der „Estimated Time of Arrival“.
- „CARGOCLIX TERMINAL“ Realisierung der „Pforte 4.0“ ohne den Einsatz von Personal
Über Cargoclix
Cargoclix ist ein neutraler Internetmarktplatz für die elektronische Ausschreibung von Transporten und Logistikleistungen sowie ein Anbieter von modularen Zeitfenstermanagement-Systemen.
Die Dienstleistungspalette der Logistikplattform „Cargoclix TENDER“ umfasst weltweite Ausschreibungen von Kontrakten für Transporte auf Straße, Schiene, Luftfracht, See- und Binnenschifffahrt, Kurier-Express-Paketdienstleistungen sowie Logistikdiensten, wie zum Beispiel Lagerei. Mit über 28.000 registrierten Mitgliedern aus Industrie, Handel und Spedition gehört TENDER zu den führenden internationalen Ausschreibungsplattformen für Transport und Logistik.
Zentrales Produkt des Geschäftsbereichs Zeitfenstermanagement ist die modular anpassbare Software „Cargoclix SLOT“ zur Optimierung der Abläufe an der Rampe. Mit mehr als 65.000 Mitgliedern ist SLOT eines der meist genutzten Zeitfenstermanagement-Systeme.
Cargoclix ist eine Marke der Dr. Meier & Schmidt GmbH. Das Unternehmen wurde 1998 gegründet und hat seinen Sitz in Freiburg i.Br. www.cargoclix.com
Über Zufall logistics group
Die Zufall logistics group ist ein Logistikdienstleister mit mehr als 2.000 Mitarbeitern. Das Familienunternehmen ist an zehn Standorten in Deutschland präsent und weltweit aktiv. Das Leistungsangebot umfasst Lkw-Transporte, Luftfracht, Seefracht und Expressdienst sowie Zolldienstleistungen und Kontraktlogistik. Das Unternehmen wurde 1928 in Kassel gegründet. Heute befindet sich der Hauptsitz der Zufall logistics group in Göttingen.
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